„Allzu oft gehen Ideen verloren, weil sich die Schrift zwischen den Gedanken und den Leser stellt“
Jim Parkinson
Schriftdesign und Typographie haben mich schon während des Studiums interessiert, als ich im AStA die Öffentlichkeitsarbeit übernommen habe oder einen Grund brauchte, die inhaltliche Arbeit an meiner Dissertation aufzuschieben. Just My Type liefert unterhaltsame Beispiele und Anekdoten aus der Welt der Schriften und ihrer teilweise skurrilen Schöpfer. An einzelnen Beispielen macht das Buch bewusst, wie Schriften wirken, Sehgewohnheiten beeinflussen, zum Markenaufbau beitragen und ganze Unternehmensbilder prägen. Auch der Jurist kommt nicht zu kurz, widmet sich doch ein Kapitel Piraten und dem Fauxpas der französischen „Urheberrechtsbehörde“ durch die Nutzung unlizenzierter Schriften im Rahmen einer Kampagne. Das Buch ist ein wenig sprunghaft, aber durchgängig unterhaltsam und informativ. Damit bietet es einen leicht verdaulichen Einstieg in die Welt der Fonts und Serifen. Findet man im Buch viele Beispiele für gelungene Buchcover, die zum Klassiker geworden sind, geht Just My Type selbst mit Negativbeispiel voran. Für die Titelzeile auf dem Schutzumschlag wurden acht verschiedene – jede für sich betrachtet schon schwer lesbare – Schriftarten verwendet. Dem Credo der Schriftgestaltung, dass Schriften selbst nicht auffallen sollen, widerspricht das Buch damit erfolgreich: der Titel hat sich mir nie eingeprägt, sondern war unleserlich und blieb „das Buch mit den Schriftarten“.
Nächstes Buch: Werner Heisenberg – Physik und Philosophie